Dieser Anfang lag seit 2018 in meinem Entwürfeordner. Mittlerweile bin ich drei Jahre älter, gefühlt tausend Jahre müder und hasse immer noch keine (cis) Männer. Obwohl Männerhass mir das Leben wahrscheinlich einfacher machen würde. (Währenddessen lassen sich andere Organisationen den Begriff „Männer lol“ schützen und verkaufen damit teuer feministischen Merch. Nicht unbedingt mein bevorzugtes Geschäftsmodell.)
Ich vertraue ihnen aber auch nicht mehr. Bin müde geworden, ihnen zu erklären, warum Feminismus notwendig geworden ist. Ich bin hart geworden: Krieg den Arsch hoch oder lass es. Ich werde dich nicht mehr bitten. Kämpf mit mir oder lass es, aber ich werde dir den Arsch nicht mehr hinterher tragen. Ist das schon Männerhass? Ich bin mir unsicher.
(Das gleiche gilt mittlerweile für alle Menschen, nicht nur für cis Männer. Es gilt auch für cis Frauen und all jene, die meine Existenz als verhandelbar wahrnehmen.)
Ich hab mich deutlich theoretischer mit den Problematiken auseinandergesetzt als 2018 – und ich sage: Es ist mir egal, ob ihr denkt, ich würde (cis) Männer hassen. Wenn sich der Wunsch nach Gleichberechtigung, nach Menschenrechten anfühlt, als würde dir Hass entgegenschlagen, dann sei dem so.
Ich bin radikaler geworden, zynischer und härter. Und dieses Fragment zu finden – das tat ein bisschen weh. Ich war damals deutlich hoffnungsfroher. Tschüss, damaliges Fluff. Du kommst wohl nicht zurück.